Rektusdiastase bei Frauen

Falls eine Operationsempfehlung besteht, führen wir die Operation als neues Hybridverfahren in Zusammenarbeit mir einem sehr erfahrenen plastischen Chirurgen durch. 

 

Interview mit PD Dr. Jacob über die Rektusdiastase


Alles über die Rektusdiastase - wann operieren?

Ein Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur (Rektusmuskel) wird Rektusdiastase genannt. Die Mittellinie (Linea alba) zwischen den beiden Muskeln besteht aus Bindegewebe und wird durch das Auseinandergehen immer dünner. Als Folge verliert die dünne Schicht an Festigkeit und damit auch Stabilität. Es zeigt sich eine Beule bei Anspannungen im Bauchinnenraum wie z.B. dem Aufstehen oder bei stärkerem Pressen.

 

In Deutschland ist eine Lücke von mehr als 2cm als krankhaft anzusehen, wobei jedoch keine Beschwerden vorliegen müssen. Häufig besteht in diesem Zusammenhang auch eine leichte Erschlaffung der vorderen Bauchdeckenmuskulatur. Die Messung einer Rektusdiastase erfolgt 3cm oberhalb des Bauchnabels in einem entspannten Bauchdeckenzustand.

 

Dieses Auseinanderweichen der Muskulatur ist im Rahmen einer Schwangerschaft ein natürlicher Prozess, um die Bauchdecke dehnbarer zu machen. Nach der Geburt des Kindes wird das Bindegewebe wieder fester und im Rahmen der Rückbildung in den ersten 6 Monaten nach einer Entbindung schließt sich in der Regel auch die Lücke wieder.

 

Unterstützend sind in dieser Phase eine spezielle Rückbildungsgymnastik, wobei u.a. die seitliche Bauchdeckenmuskulatur besonders trainiert wird. Übungen mit Gewichten an den Händen und Crunch Übungen sollten unbedingt vermieden werden. Allerdings klagen bis zu 33% der Frauen 12 Monate nach einer Entbindung noch über eine ungenügende Rückbildung und damit über eine bestehende Diastase.

 

In der Regel handelt es sich um ein ästhetisches Problem. Bei größeren Diastasen besteht jedoch ein Ungleichgewicht zwischen der Rücken- und Bauchmuskulatur.  Durch das Auseinandergehen der Bauchmuskulatur ist die Muskelkraft nicht mehr so effektiv, so dass die Rückenmuskulatur stärker beansprucht wird die Patientinnen über chronische Rückenschmerzen klagen. Von der Haltung her zeigt sich eine verstärkte Vorbeugung der Lendenwirbelsäule (Hyperlordose) mit einer dadurch verbundenen Bauchvorwölbung.

 

Wir bieten Ihnen eine spezielle Sprechstunde durch Herrn PD Dr. Jacob und Herrn Dr. Sepe an, wo wir die Rektusdiastase diagnostizieren und bei operativer Indikation Empfehlungen geben.  Bauchdeckenstraffungen führen wir zusammen mit einem sehr erfahrenen plastischen Chirurgen durch.

 

Rektusdiastase normal - copv berlin

Hier zeigt sich eine normale Verteilung der geraden Bauchmuskulatur mit einem normalen Auseinanderweichen im Nabelbereich.

 

Rektusdiastase - copv.berlin

Bei der Rektusdiastse ist die Mittellinie deutlich verbreitert, wobei der Nabelbereich

oft am breitesten ist. 

 


Muss eine Rektusdiastase operiert werden?

Prinzipiell ist eine Rektusdiastase operabel. Hierbei fängt aber das Problem an. Da es sich „nur“ um eine Vorwölbung handelt, besteht in der Regel keine medizinische Indikation (also eine Notwendigkeit) für eine Operation. Die Operation wird in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, so dass die Patienten diese dann selber bezahlen müssen.

 

Anders sieht es aus, wenn ein Bauchwandbruch besteht wie ein Oberbauch- oder Nabelbruch. Bei diesen sog. Hernien existiert immer ein Lücke in der Bauchwand, die sich nicht von alleine zurückbildet, sondern im Laufe der Jahre nur größer wird.

 

Da in dieser Lücke Fettanteile aus dem Bauchinneren oder sogar Dünndarm einklemmen kann, besteht eine medizinische Notwendigkeit zum Verschluss der Lücke. Daher übernehmen Krankenkassen diese Leistungen immer. Probleme kann es nur mit der Art der Versorgung geben, ob es ambulant oder stationär durchgeführt werden kann oder muss. Die operative Versorgung von Hernien wird in der Regel von Bauchchirurgen (Viszeralchirurgen) durchgeführt. 

 

Die gleichzeitige Behandlung einer Rektusdiastase ist dabei nicht automatisch mit vorgesehen, da dieses einen größeren Eingriff darstellt, der auch eine wesentlich größeren Hautschnitt und Wundfläche zur Folge hat. Dieser Mehraufwand wird von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen.