Arthrose – Ursachen, Symptome, Therapie & Prävention

Arthrose gehört zu den häufigsten Gelenkerkrankungen weltweit – und auch in Berlin ist sie eine der zentralen orthopädischen Herausforderungen. Millionen Menschen leiden unter Gelenkschmerzen, Bewegungseinschränkungen und einem deutlich reduzierten Alltag. Doch die gute Nachricht: Durch moderne Diagnostik, individuell abgestimmte Therapien und präventive Maßnahmen lässt sich der Krankheitsverlauf häufig verlangsamen – und die Lebensqualität erheblich verbessern.

 

Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Informationen rund um das Thema Arthrose zusammengefasst: Ursachen, Symptome, Therapieoptionen und wissenschaftlich belegte Empfehlungen zur Vorbeugung. Dieser Artikel ist speziell für Patient:innen in Berlin und Umgebung gedacht, die sich über moderne Behandlungsmöglichkeiten informieren möchten.

 

Fünf Tipps gegen Arthrose-Beschwerden

  • Regelmäßige Bewegung. Schonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga halten die Gelenke geschmeidig, verbessern die Durchblutung und beugen Steifigkeit vor.

  • Gesunde Ernährung. Eine entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, Vollkorn, Fisch und Omega-3-Fettsäuren kann den Gelenkknorpel schützen und Schmerzen lindern.

  • Gewichtsreduktion. Jedes Kilo weniger entlastet vor allem Knie- und Hüftgelenke erheblich. Studien zeigen: Bereits 5–10 % Gewichtsverlust reduzieren Schmerzen messbar.

  • Gezieltes Muskeltraining. Physiotherapie und regelmäßiges Training stärken die Muskulatur rund um die Gelenke und sorgen für Stabilität – ein entscheidender Faktor gegen Arthroseschmerzen.

  • Frühzeitige Behandlung in Anspruch nehmen. Je früher Arthrose diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen, den Krankheitsverlauf zu bremsen. In Berlin stehen moderne orthopädische Zentren wie das COPV Berlin zur Verfügung, um eine individuell passende Therapie einzuleiten.

1. Ursachen & Risikofaktoren der Arthrose

Arthrose entsteht nicht „über Nacht“, sondern ist das Ergebnis eines langfristigen Prozesses, bei dem Gelenkknorpel und umliegende Strukturen zunehmend geschädigt werden.

 

Der Knorpel verliert an Elastizität, reißt ein und baut sich ab – die Knochen reiben direkt aufeinander. Dies führt zu Schmerzen, Entzündungen und eingeschränkter Beweglichkeit.

 

Hauptursachen

  1. Alter
    Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für Arthrose deutlich. Ab etwa 50 Jahren nimmt die Regenerationsfähigkeit des Knorpels ab. Laut einer großen Analyse der Osteoarthritis Initiative betrifft Arthrose rund 45 % aller Menschen über 65 Jahren.

  2. Mechanische Belastung
    Dauerhafte Überlastungen – z. B. durch schwere körperliche Arbeit, exzessiven Sport oder Fehlstellungen wie X- oder O-Beine – fördern den Verschleiß.

  3. Übergewicht
    Jedes zusätzliche Kilogramm Körpergewicht bedeutet eine Mehrbelastung für Knie und Hüfte. Studien (Messier et al., Arthritis Care Res, 2013) zeigen, dass Gewichtsreduktion Schmerzen und Progression der Arthrose signifikant senken kann.

  4. Verletzungen & Operationen
    Meniskusschäden, Kreuzbandrisse oder Frakturen erhöhen das Risiko einer posttraumatischen Arthrose. Auch wiederholte Gelenkoperationen können den Knorpelabbau beschleunigen.

  5. Genetische Faktoren
    Zwillings- und Familienstudien belegen, dass Arthrose eine genetische Komponente hat. Besonders Hand- und Hüftarthrosen zeigen familiäre Häufungen.

  6. Biologische Faktoren

    • Hormonelle Einflüsse (z. B. erhöhtes Risiko nach der Menopause)

    • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht

    • Chronische Entzündungen im Körper

Risikofaktoren im Alltag

  • Falsches Schuhwerk: Hohe Absätze oder ungedämpfte Schuhe erhöhen das Arthroserisiko in Knie- und Sprunggelenken.

  • Bewegungsmangel: Fehlende Gelenkbewegung führt zu schlechter Knorpelernährung.

  • Ungünstige Ernährung: Stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und gesättigte Fette fördern Entzündungen.

Gerade in einer Großstadt wie Berlin sehen Orthopäd:innen regelmäßig eine besondere Mischung an Risikofaktoren:

  • Viele Patient:innen mit sitzender Bürotätigkeit, was Bewegungsmangel begünstigt.

  • Gleichzeitig intensive Freizeitaktivitäten (z. B. Marathon, Triathlon, Crossfit), die Gelenke stark beanspruchen können.

  • Zunehmendes Übergewicht in der Bevölkerung als relevanter Faktor für Knie- und Hüftarthrose.

Im COPV Berlin wird daher besonders auf die individuelle Lebenssituation der Patient:innen geachtet, um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken.

 

2. Pathophysiologie & Stadien der Arthrose

Um Arthrose besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die biologischen Prozesse im Gelenk. Denn Arthrose ist nicht nur ein „Verschleißproblem“, sondern eine komplexe Erkrankung des gesamten Gelenksystems.

 

Pathophysiologie – was passiert im Gelenk?

1 Knorpelabbau

  • Der Gelenkknorpel wirkt wie ein Stoßdämpfer.

  • Bei Arthrose verliert er an Wassergehalt, wird brüchig und reißt ein.

  • Mit der Zeit kommt es zu Knorpeldefekten, bis die Knochen direkt aneinander reiben.

2 Reaktion des Knochens

  • Der darunterliegende Knochen verdichtet sich (subchondrale Sklerose).

  • Es bilden sich Osteophyten (Knochenausziehungen), die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verstärken.

3 Entzündliche Prozesse

  • Arthrose ist nicht nur mechanisch bedingt: Entzündungsbotenstoffe (Zytokine, Interleukine) beschleunigen den Knorpelabbau.

  • Man spricht daher auch von einer „low-grade inflammation“.

4 Beteiligung der Weichteile

  • Die Gelenkschleimhaut (Synovia) entzündet sich → Gelenkschwellungen, Ergüsse.

  • Bänder und Muskulatur werden überlastet → Instabilität und Schmerzen.

Stadien der Arthrose

Zur klinischen Einteilung wird häufig die Kellgren-Lawrence-Klassifikation (Röntgen-basiert) genutzt:

  • Grad 0: Kein Hinweis auf Arthrose

  • Grad 1: Geringfügige Gelenkspaltverschmälerung, erste Osteophyten

  • Grad 2: Deutliche Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten, leichte Sklerosierung

  • Grad 3: Ausgeprägte Spaltverschmälerung, große Osteophyten, subchondrale Zysten

  • Grad 4: Vollständiger Knorpelverlust, Knochen reiben direkt aufeinander („bone on bone“)

👉 Im Alltag zeigt sich Arthrose häufig schon deutlich symptomatisch, bevor Röntgenbilder größere Veränderungen sichtbar machen.

 

Symptomatische Stadien (klinisch)

1 Frühstadium

  • Schmerzen nur bei Belastung (z. B. Treppensteigen)

  • Morgendliche Steifigkeit, die nach Bewegung nachlässt

  • Erste Knack- oder Reibegeräusche

2 Mittleres Stadium

  • Schmerzen auch in Ruhe

  • Gelenkschwellungen, Überwärmung

  • Bewegungseinschränkungen, z. B. beim Hinknien oder Sitzen

3 Spätstadium

  • Dauerhafte Schmerzen, auch nachts

  • Gelenkverformungen

  • Massive Einschränkungen im Alltag (Gehen, Anziehen, Sport)

Relevanz für Berlin-Patient:innen

In einer Metropole wie Berlin beobachten Orthopäd:innen zunehmend Patient:innen, die schon im frühen Stadium ärztliche Hilfe suchen – häufig, weil Mobilität im Alltag (Treppen, ÖPNV, Fahrrad) stark eingeschränkt wird.

 

Eine frühe Diagnostik im COPV Berlin ist entscheidend, um die Progression zu bremsen. Denn gerade im Frühstadium stehen zahlreiche konservative Therapien zur Verfügung, die den Knorpel erhalten und Beschwerden lindern können.

 

3. Symptome der Arthrose & ihre Auswirkungen auf den Alltag

Arthrose entwickelt sich meist schleichend. Viele Betroffene in Berlin berichten, dass die Beschwerden zunächst nur bei bestimmten Belastungen auftreten – etwa beim Treppensteigen oder längeren Spaziergängen durch die Stadt. Mit der Zeit können die Symptome jedoch dauerhaft werden und die Lebensqualität erheblich einschränken.

 

Typische Symptome der Arthrose

1 Belastungsschmerzen

  • Anfangs treten Schmerzen nur bei körperlicher Aktivität auf (z. B. Fahrradfahren, Treppensteigen, langes Stehen).

  • Mit Fortschreiten der Erkrankung auch in Ruhe oder nachts.

2 Morgensteifigkeit

  • Besonders charakteristisch ist eine Gelenksteifigkeit am Morgen oder nach längeren Ruhephasen („Anlaufschmerzen“).

  • Diese bessert sich meist nach einigen Minuten Bewegung.

3 Bewegungseinschränkungen

  • Knie- oder Hüftarthrose führt häufig dazu, dass Patient:innen weniger flexibel sind.

  • Alltagssituationen wie das Einsteigen in die U-Bahn oder das Bücken beim Einkaufen können erschwert sein.

4 Schwellungen & Ergüsse

  • Entzündliche Reizungen führen zu Gelenkschwellungen und manchmal zu sichtbaren Ergüssen.

5 Gelenkgeräusche (Krepitationen)

  • Knacken, Reiben oder Knirschen im Gelenk sind häufige Begleiterscheinungen.

6 Verformungen

  • In fortgeschrittenen Stadien kommt es zu sichtbaren Veränderungen, etwa O- oder X-Beinen oder knotigen Verdickungen an den Fingergelenken (Heberden- und Bouchard-Arthrosen).

Alltagseinschränkungen durch Arthrose

  • Mobilität in der Stadt: Arthrose im Knie oder in der Hüfte erschwert längere Fußwege, wie sie in Berlin alltäglich sind. Auch Treppen in U-Bahnhöfen oder beim Ein- und Aussteigen in Bus und Tram können problematisch sein.
  • Berufliche Belastung: Viele Berliner:innen arbeiten im Büro und sitzen stundenlang – die Folge ist oft stärkere Steifigkeit. Andere sind körperlich aktiv (Handwerk, Pflege, Gastronomie), was wiederum Überlastung begünstigt.
  • Freizeit & Sport: Sportarten wie Joggen im Tiergarten oder Ballsport in Vereinen sind bei Arthrose oft nicht mehr möglich, was zu Frustration führen kann.
  • Psychische Belastung: Chronische Schmerzen führen nicht selten zu Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und sozialem Rückzug.

Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?

  • Wenn Schmerzen länger als 3 Monate bestehen.

  • Bei Schwellungen, Instabilität oder deutlicher Einschränkung im Alltag.

  • Wenn konservative Maßnahmen (z. B. Schmerzgel, Ruhe) keine Besserung bringen.

In Berlin können sich Patient:innen frühzeitig an orthopädische Spezialzentren wie das COPV Berlin wenden, um eine gezielte Diagnostik und Behandlung einzuleiten.

 

4. Diagnostik der Arthrose – Untersuchungen, Bildgebung & moderne Verfahren

Eine präzise Diagnose ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung von Arthrose. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. In Berlin stehen Patient:innen dabei zahlreiche moderne Untersuchungsmethoden zur Verfügung.

 

Untersuchung

Der Orthopäde/Orthopädin prüft:

  • Beweglichkeit und Stabilität des Gelenks

  • Achsenabweichungen (z. B. O- oder X-Beine)

  • Schwellungen, Überwärmung, Ergüsse

  • Gelenkgeräusche bei Bewegung

Bildgebende Verfahren

Röntgenuntersuchung

  • Standardmethode zur Darstellung des Gelenkspalts.

  • Beurteilt werden: Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten, Sklerosierungen.

  • Klassifizierung nach Kellgren-Lawrence (Grad 0–4).

Magnetresonanztomographie (MRT)

  • Besonders wertvoll im Frühstadium, da auch Knorpel, Menisken und Weichteile sichtbar werden.

  • Erkennt Knorpelschäden, bevor sie im Röntgen sichtbar sind.

Ultraschall (Sonografie)

  • Ideal für die Darstellung von Ergüssen und entzündlichen Veränderungen.

  • In Berlin wird Ultraschall oft als schnelle, schmerzfreie Methode im Praxisalltag genutzt.

Computertomographie (CT)

  • Spielt eine geringere Rolle, wird aber bei komplexen Knochenveränderungen eingesetzt.

Labordiagnostik

Arthrose ist primär eine degenerative Erkrankung – Blutwerte sind oft unauffällig. Dennoch können sie wichtig sein, um entzündlich-rheumatische Erkrankungen (z. B. Rheumatoide Arthritis, Gicht) auszuschließen.

Typische Parameter:

  • CRP, BSG (Entzündungsmarker)

  • Rheumafaktor, Anti-CCP-Antikörper

  • Harnsäure

Warum frühzeitige Diagnostik so wichtig ist

Studien zeigen, dass Patient:innen, die bereits im Frühstadium diagnostiziert werden, signifikant bessere Chancen haben, die Progression der Arthrose zu verlangsamen (Hunter et al., Lancet, 2019).

 

Für Berliner Patient:innen bedeutet das: Wer bei ersten Gelenkbeschwerden eine spezialisierte orthopädische Praxis wie das COPV Berlin aufsucht, profitiert von moderner Diagnostik und individuell abgestimmten Therapien.

 

5. Konservative Therapieoptionen bei Arthrose

Die Behandlung der Arthrose beginnt fast immer mit konservativen Maßnahmen – also ohne Operation. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

 

Besonders in einer Stadt wie Berlin, wo Mobilität im Alltag entscheidend ist, spielt die konservative Therapie eine zentrale Rolle.

 

Bewegung & Physiotherapie

Bewegungstherapie

  • Schonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking verbessern die Gelenkschmierung und stärken Muskeln ohne Überlastung.

  • Regelmäßige Aktivität fördert die Knorpelernährung, da Knorpel über Druck und Entlastung mit Nährstoffen versorgt wird.

📌 Studienlage:
Eine Metaanalyse (Fransen et al., Ann Intern Med, 2015) zeigt, dass Bewegungstherapie bei Kniearthrose Schmerzen reduziert und die Funktion verbessert – mit ähnlich guter Wirksamkeit wie Medikamente.

 

Physiotherapie in Berlin

  • Gezielte Kräftigungsübungen für Oberschenkel- und Hüftmuskulatur stabilisieren das Gelenk.

  • Dehnübungen helfen gegen Steifigkeit.

  • Manuelle Therapie kann Schmerzen lindern und Beweglichkeit fördern.

Im COPV Berlin wird Physiotherapie individuell auf den Alltag der Patient:innen abgestimmt – ob Büroarbeit, Radfahren oder sportliche Aktivitäten.

 

Medikamente

Schmerzmittel & Entzündungshemmer

  • NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente.

  • Sie lindern Schmerzen und reduzieren Entzündungen.

  • Achtung: Langfristige Einnahme kann Magen, Niere und Herz belasten.

Topische Präparate

  • Schmerzgele oder Cremes (z. B. Diclofenac-Gel) wirken direkt am Gelenk und haben weniger Nebenwirkungen.

Paracetamol

  • Früher empfohlen, heute eher zweite Wahl, da die Wirksamkeit bei Arthrose begrenzt ist.

📌 Studienlage:
Eine große Netzwerk-Metaanalyse (Bannuru et al., Ann Intern Med, 2015) zeigt: NSAR wirken am besten, Paracetamol kaum besser als Placebo.

 

Injektionstherapien

Kortison-Injektionen

  • Wirken schnell und effektiv gegen Entzündungen.

  • Allerdings nur kurzfristig wirksam (Wochen bis wenige Monate).

  • Häufige Injektionen können Knorpel zusätzlich schädigen.

Hyaluronsäure

  • Soll die Gelenkschmierung verbessern.

  • Studienlage gemischt: Manche Patient:innen profitieren deutlich, andere kaum.

  • In Berlin wird Hyalurontherapie in spezialisierten Praxen wie dem COPV angeboten.

PRP (Platelet-Rich Plasma)

  • Eigenbluttherapie, bei der Wachstumsfaktoren aus Blutplättchen ins Gelenk injiziert werden.

  • Noch relativ neu, Studien zeigen positive Trends, aber die Leitlinien empfehlen noch Zurückhaltung.

Orthopädische Hilfsmittel

  • Bandagen & Orthesen: Stabilisieren das Gelenk und reduzieren Fehlbelastungen.

  • Einlagen: Korrigieren Achsfehlstellungen (z. B. X- oder O-Beine).

  • Gehhilfen: Im Spätstadium entlasten Gehstöcke oder Rollatoren den Alltag.

Gewichtsmanagement

  • Bereits 5–10 % Gewichtsverlust können die Kniegelenksbelastung erheblich reduzieren.

  • Eine Studie (Messier et al., JAMA, 2013) zeigte: Gewichtsreduktion in Kombination mit Bewegung senkt Schmerzen um bis zu 50 %.

Wärme & Kälte

  • Kälte hilft bei akuten Entzündungen (Schwellung, Rötung).

  • Wärme lindert chronische Schmerzen und Muskelverspannungen.

6. Operative Therapieoptionen bei Arthrose

Wenn konservative Therapien nicht mehr ausreichen und die Lebensqualität massiv eingeschränkt ist, kommen operative Verfahren in Betracht.

 

1. Arthroskopie

  • Früher häufig eingesetzt, heute nur noch selten empfohlen.

  • Kann bei jüngeren Patient:innen mit Meniskusschäden oder freien Gelenkkörpern sinnvoll sein.

  • Keine langfristige Wirkung auf den Arthroseverlauf (BMJ 2017, Leitlinie).

2. Korrekturoperationen (Osteotomie)

  • Ziel: Fehlstellungen wie O- oder X-Beine korrigieren.

  • Entlastet bestimmte Gelenkanteile, verlangsamt Progression.

  • Besonders für jüngere, aktive Patient:innen geeignet.

3. Endoprothetik (künstliches Gelenk)

  • Goldstandard bei fortgeschrittener Arthrose (Kellgren-Lawrence Grad 4).

  • Knie- und Hüftprothesen zählen zu den erfolgreichsten Operationen überhaupt.

  • Studien zeigen hohe Zufriedenheitsraten (>90 % nach 10 Jahren).

7. FAQ – Häufige Fragen zur Arthrose

Ist Arthrose heilbar?

Nein – Arthrose ist nicht heilbar. Aber durch eine Kombination aus Bewegung, Ernährung und moderner Therapie kann der Verlauf erheblich verlangsamt und die Lebensqualität verbessert werden.

 

Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen?

Am häufigsten treten Arthrosen an Knie, Hüfte, Händen und der Wirbelsäule auf. Aber grundsätzlich kann jedes Gelenk betroffen sein.

 

Kann man Arthrose vorbeugen?

Ja – durch regelmäßige Bewegung, Normalgewicht, gesunde Ernährung und Vermeidung von Fehlbelastungen. Gerade in Berlin kann schon Radfahren statt Autofahren ein Beitrag sein.

 

Welche Sportarten sind bei Arthrose erlaubt?

Empfohlen: Schwimmen, Radfahren, Yoga, Tai Chi, Nordic Walking.
Nicht empfohlen: Joggen auf Asphalt, Ballsportarten mit schnellen Richtungswechseln.

 

Kann ich mit Arthrose noch Radfahren?

Ja – Radfahren ist eine der besten Sportarten für Arthrosepatient:innen, da es die Gelenke bewegt, ohne sie stark zu belasten.

 

Hilft Wärme oder Kälte besser?

  • Kälte bei akuten Entzündungen und Schwellungen.

  • Wärme bei chronischen Schmerzen und Muskelverspannungen.

Wann brauche ich eine Operation?

Wenn konservative Therapien nicht mehr helfen und die Alltagsmobilität stark eingeschränkt ist, kann eine Operation (z. B. Endoprothese) sinnvoll sein.

 

Was kostet eine Hyaluronsäure-Behandlung in Berlin?

Die Kosten liegen je nach Gelenk und Präparat bei ca. 80–350 € pro Spritze. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt diese Therapie in der Regel nicht.

 

Helfen Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin oder Chondroitin?

Die Studienlage ist uneinheitlich. Manche Patient:innen berichten über Linderung, wissenschaftlich belegt ist der Nutzen nur begrenzt.

 

Kann ich trotz Arthrose weiterarbeiten?

Ja, oft ist das möglich – insbesondere mit Anpassungen am Arbeitsplatz (ergonomische Möbel, Pausen, Bewegung). In Berlin beraten Fachärzt:innen und Reha-Einrichtungen auch zu beruflicher Wiedereingliederung.

 

Zusammenfassung & Motivation für Patient:innen

Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen und stellt für viele Betroffene eine erhebliche Einschränkung dar – sei es beim Treppensteigen in der U-Bahn, beim Radfahren oder beim Einkaufen im Alltag.

 

Doch die moderne Medizin bietet heute zahlreiche Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf zu bremsen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.

 

Besonders wichtig ist die frühzeitige Diagnose: Je eher Arthrose erkannt wird, desto besser lassen sich wirksame konservative Therapien einsetzen – von Physiotherapie über Ernährung bis hin zu Injektionen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, sind operative Verfahren wie Gelenkersatz notwendig.

 

👉 Für Patient:innen bedeutet das:

  • Nicht zu lange warten! Schon bei ersten Beschwerden lohnt sich der Gang zur Orthopädie.

  • Selbst aktiv werden! Bewegung, Gewichtsreduktion und Ernährung sind Faktoren, die jede:r selbst beeinflussen kann.

  • Ganzheitlich denken! Arthrose ist nicht nur ein Gelenkproblem, sondern betrifft den gesamten Lebensstil.

Ihre Gelenke sind Ihr Fundament für ein aktives Leben in Berlin – kümmern Sie sich frühzeitig darum. Mit der richtigen Therapie, viel Eigeninitiative und professioneller Begleitung lässt sich Arthrose in den meisten Fällen sehr gut in den Griff bekommen.


Quellen und weitere Literatur

  1. Hunter DJ, Bierma-Zeinstra S. (2019). OsteoarthritisLancet, 393(10182):1745–1759.

  2. Fransen M, McConnell S, et al. (2015). Exercise for osteoarthritis of the kneeAnn Intern Med, 162(1):46–54.

  3. Bannuru RR, Osani MC, et al. (2019). OARSI guidelines for the non-surgical management of knee, hip, and polyarticular osteoarthritisOsteoarthritis Cartilage, 27(11):1578–1589.

  4. Messier SP, Mihalko SL, et al. (2013). Weight loss reduces knee-joint loads in overweight and obese older adults with knee osteoarthritisJAMA, 310(12):1263–1273.

  5. Haroyan A, Mukuchyan V, et al. (2016). Curcumin and Boswellia serrata combination reduces pain in knee osteoarthritisArthritis Res Ther, 18(1):82.